Kontakt und Gestalt

Leben findet an der Grenze statt

 vorläufiger Text ...

 

Bedeutung für die Gestalttherapie: Kontakt ist der zentrale Begriff der Gestalttherapie. In Aristoteles’ Schrift »Von der Seele«, die Perls, Hefferline, Goodman für »Gestalttherapie« als Hintergrund benutzten, werden alle Sinnesorgane als Kontaktorgane im Sinne von Berührtwerden charakterisiert. Das Ohr wird vom Ton berührt und das Auge von den Farben (Aristoteles’ Beschreibungen des Sehrvorgangs entsprechen der modernen Wellentheorie des Lichts.)

 

Kontakt ist in der Gestalttherapie die Bezeichnung für einen Prozess des Austausches, z.B. zwischen Organismus und Umwelt. »Kontaktfähigkeit« bezeichnet die Fähigkeit, den »Kontakt« herzustellen, und »Kontaktgrenze« die entsprechende Fähigkeit, sich gegenüber der Umwelt als selbständiger Organismus zu behaupten und die eigenen Bedürfnisse zur Geltung zu bringen.

 

Nahrungsaufnahme ist das Modell allen Kontakts (siehe das Stichwort »Nahrung«). Kontakt ist zunächst die Wahrnehmung von etwas, das assimiliert (angepasst) werden kann. Dann ist Kontakt die aggressive Bewegung zu diesem anpassbaren Wahrgenommenen hin oder die aggressive Abwehr dessen, was sich als unassimilierbar herausstellt.

 

Jeder Organismus lebt dadurch, dass er Neues einbezieht, verdaut, assimiliert und integriert. Dieser Prozess des Lebens verlangt nach einer aggressiven Zerlegung der bestehenden »Gestalten« in seine assimilier- oder integrierbaren Elemente, egal ob es sich um Nahrung, Erlebnisse, Informationen, Einflüsse, Konflikte, Ideen oder Theorien handelt. Diese Elemente bilden das Umweltfeld.